Als vor kurzem der neue Roman von Jan-Philipp Sendker erschien, habe ich mir das Buch gekauft, ohne genau zu wissen, was der Inhalt der Geschichte ist. Ich hatte im letzten Jahr bereits fünf Bücher dieses Autors gelesen. Unter anderem die spannende und berührende Burma Triologie. Und auch die neue Geschichte habe ich innert zwei Tagen verschlungen. Sie handelt in Asien, am Anfang der aktuellen Pandemie. Sie erzählt auf mitreissende Weise, wie eine Familie innert Stunden ihre Arbeit und ihre Wohnung verliert. Sie erzählt, wie es ist, wenn man auf einen Schlag plötzlich in einem Slum wohnen muss, ohne Sanitäre Anlagen, ohne Strom und ohne Wasser.
"Die erste Nacht schliefen wir unter einer Brücke. Die zweite im Eingang einer U-Bahn. Die dritte auf einer Baustelle, auf der niemand mehr baute..."
{Der 18-jährige Niri, seine Eltern und Geschwister haben eine bescheidene, aber gesicherte Existenz als Bedienstete in der Villa einer reichen Familie. Bis die Pandemie kommt, Niris ganze Familie entlassen wird und in den Abgrund tiefster Armut starrt. Der bisher brave Klosterschüler will nicht auf die Gnade einer gleichgültigen Regierung warten und begehrt angesichts der wachsenden Not gegen die Schicksalsergebenheit seines Vaters auf. An den Patrouillen vorbei schleicht er nachts durch eine abgeriegelte Stadt zurück zu der Villa, um zu holen, was die Familie zum Überleben braucht. Dort wartet seine Jugendfreundin Mary auf ihn, die ihm nicht nur Lebensmittel gibt, sondern einen grösseren Plan hat, der das Leben der Stadt und der beiden für immer verändern wird.}
Ein wirklich wunderbares Buch. Es vermittelt nicht nur erschreckende Tatsachen, sondern auch viel Mut und Hoffnung. Und ich hoffe er Sendker schreibt eine Fortsetzung.
Mein Exemplar habe ich der Gemeinde Bibliothek vermacht, damit noch andere in diesen Lesegenuss kommen. ;-)
Liebe Grüsse Paula