Wir alle haben (Wert-) Vorstellungen und Ideen, nach denen wir leben. Oder wir glauben zumindest, dass wir danach leben. Allerdings kommt es manchmal vor, dass wir in der Fülle und Hektik des Lebens derart abgelenkt sind, dass wir etwas vom Weg abkommen. Dann irren wir herum in diesem Hamsterrad namens Alltag und verlieren unsere Glaubensätze aus den Augen. So erging es mir im letzten Herbst. Ich war derart im Rausch mit Nähen für die Märkte und den Online-Shop von BiOeko, dass meine Batterien und meine Familie oft das Nachsehen hatten. Ende Jahr dann die Ernüchterung. Ich war müde, schlapp und kein bisschen glücklicher über die zusätzlichen Franken, die ich verdient hatte, dass ich mich ernsthaft gefragt habe: Was will ich überhaupt? Wonach sehne ich mich? Nach Erfolg, Anerkennung, Lob? Nicht wirklich. Ein bisschen bestimmt, aber nicht aus tiefstem Herzen.


 Zufällig stiess ich in einer Zeitschrift auf einen Beitrag zum Thema Werte. Also Glaubensätze, nach denen man lebt oder eben nicht lebt. Dort stand auch der Link zu einem Online-Test, bei dem man seine Werte ausfindig machen kann. Dass wollte ich mir etwas genauer anschauen. Ich habe mich für die Variante mit Papier und Stift entschieden. Dabei gilt es immer, sich zwischen zwei Begriffen zu entscheiden. Ich habe versucht den Test intuitiv zu machen, aus dem Bauch raus, ohne lang zu studieren. Bei manchen Begriffen fand ich es schwierig, sie eindeutig zuzuordnen. Denn Spiritualität zum Beispiel beinhaltet für mich auch Glaube, Mitgefühl, Empathie und Verbundenheit. Der Gesundheit ordne ich auch Balance zu. Irgendwie schrie aber immer wieder das Wort Selbstfürsorge dazwischen. Jetzt sei sie, die Selbstfürsorge, mal wieder an der Reihe. Ich solle ihr in diesem Jahr bitte etwas mehr Raum gewähren als noch im letzten. So standen irgendwann drei Wörter auf dem Papier, die sich sehr stimmig für mich anfühlten.


Damit ich diese (meine) Werte nicht aus den Augen verliere, wollte ich ihnen in meinem Jahrbuch einen besonderen Platz einräumen. Ich kramte meine seit Jahren unbenützten Aquarellfarben hervor. Ich hatte Lust wieder einmal etwas mit Pinsel und Farbe zu machen. In die Ecken eines weissen Blattes zeichnete ich mit Bleistift Blätter, um sie anschliessend auszumalen. Nur welche Farben sollten es denn sein, für meine Werte in diesem Jahr? PINK meldete sich prompt als Antwort. Aber Blätter sind doch grün, dachte ich mir. Aber nein, meine Seele, meine Werte oder was auch immer wollten unbedingt Pink haben.


Na bitte, warum nicht.
Als ich fast fertig war mit ausmalen, wollte Gelb plötzlich auch noch mit aufs Bild.
Gelb?
Zu Pink?
JA!
Dann halt noch ein bisschen Gelb.
Und wer hätte es gedacht, Gelb passt perfekt.
Ergänzt mit Kringeln, Punkten und den drei Worten SELBST-Fürsorge, Nachhaltigkeit und Kreativität, war es fertig, mein Werte-Kunstwerk.

Liebe Grüsse Paula