Hey ihr Lieben
Eigentlich wollte ich euch jede Woche meine Alltagsfreuden zeigen, die wir trotz Lockdown erleben. Aber die Tage verfliegen und ehe ich mich versehe, ist es wieder Abend. Ich habe die letzten drei Wochen viel gearbeitet, entweder zu Hause am PC oder im Geschäft, um alles für die Wiedereröffnung vorzubereiten. Aber immer mal wieder machen wir als Familie einen Ausflug in die Natur. Dort tanke ich meine Energie und staune, was der Frühling an Schönheiten hervorbringt. Manchmal entdecke ich sogar Pflanzen, die mir vorher noch nie aufgefallen sind. Wie dieser rosa blühende Seidelbast. Beim Anblick all der weissen Märzenbecher, musste ich mit dem Fahrrad im Wald einen Notstop ziehen. Ich hüpfte vor Freude herum und konnte nicht genug Bilder vor die Linse bekommen. Meine Tochter, die mich begleitet hat, konnte die Überschwänglichkeit nicht ganz nachvollziehen. Aber die Kinder sind es gewohnt, dass ich manchmal vor Freude austicke. Und selbst wenn sie unverständlich den Kopf schütteln oder genervt die Augen verdrehen, entdecke ich da immer ein kleines Schmunzeln um die Mundwinkel, welches verrät, dass sie sich doch irgendwie amüsieren über ihre Mama. :-)
Letzte Woche unternahmen wir wieder eine längere Wanderung. Die Höhenmeter werden von mal zu mal ausgedehnter und das Murren der Kinder wird allmählich kleiner. Ich vermisse den Komfort der Seilbahnen sehr. Anderseits machen die überwundenen Höhenmeter auch stolz und halten uns fit. Diesmal wanderten wir zur Alp, auf der ich einen Grossteil meiner Kindheit verbracht habe. Von dort oben hat man eine tolle Aussicht über das ganze Dorf. Wir durften sogar ein paar Gämsen aus der Nähe betrachten.
Auch wenn die Natur vielerorts am erwachen ist, zieht das satte Grün zaghaft ein. Es herrscht extreme Trockenheit. An exponierten Südlagen ist alles braun und staubtrocken. Die Auswirkungen des Schneearmen Winters und der langen Schönwetterperioden ist überall sichtbar. Im Unterland wird zwar bereits zum ersten Mal geheut, aber in unserem Tal wächst das Gras nur zaghaft.
Zum Abschluss unserer Wanderung gönnten wir uns ein Nachtessen der besonderen Art. Viele der geschlossenen Restaurants bieten zur Zeit Take-away oder Home-Lieferungen an. Um diese zu unterstützen und uns selbst eine Freude zu machen, bestellen wir uns Indisch-Curry und Pizza. Ich genoss neben dem feinen Essen vor allem, einmal nicht kochen zu müssen. :-)
In der Woche vor Ostern gestaltete ich die Schulaufgaben des Home-Schoolings etwas um. Ich kopierte den Kindern ein Guetzli-Rezept. Sie mussten dort die Mengenangaben halbieren und selbständig einen Teig zubereiten. Während der Teig ruhte, haben wir gemeinsam Osterkarten gebastelt für Gotten, Götti und die Grosseltern. Sohnemann hatte die glorreiche Idee, seine Hasen im Gras verschwinden zu lassen, damit er nicht alle komplett ausmalen musste und die Brillen durch die Luft fliegen zu lassen. Er dachte dabei an seinen Grosspapi, der immer mal wieder etwas verliert, auch seine Brille zum Beispiel. Ich fand die Idee super und die fertige Karte sehr originiell. Anstelle der Deutschaufgaben mussten sie dann noch einen Gruss auf die Karten schreiben. Sohnemann hat jene für die Lehrerin in Englisch geschrieben.
Später wurden die Guetzli gebacken und ich wusste wieder, warum ich zu Weihnachten selten welche backe. Das verzieren mit Zuckerguss hat sich endlos lange dahingezogen. Ich stand dafür ewig in der Küche. Aber das Resultat liess sich sehen und wir hatten dann doch sehr Freude, als sie fertig waren.
Ich machte spontan noch Amaretti. Die waren dafür schwupdiwup fertig.
Am Ostersamstag haben wir alles verpackt und die Kinder haben mit den Fahrrädern alle Geschenke im Tal verteilt. So haben sie Sport, Mathe, Deutsch, Bildnerisches Gestalten, Natur-Mensch-Gesellschaft und Englisch in einem Geschenk vereint.
Und auch bei uns kam der Osterhase natürlich vorbei. Wir haben die Tage mit faulenzen und Sonne im Gesicht genossen.
Liebe Grüsse Paula
1 Liebe Worte
Deine vielen und so schönen Alltagsfreuden sind so richtig ansteckend, liebe Paula! Vielen Dank dafür!
AntwortenLöschenHerzlich, Monika
Herzlichen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast, ein paar liebe Worte da zu lassen.