Hey ihr Lieben

Ich hoffe ihr habt ein schönes Weihnachtsfest erlebt, trotz besonderer Situation in diesem Jahr. Bei uns blieb eigentlich das Meiste beim Alten. Ich stand den ganzen Tag in der Küche und habe unser Weihnachtsmenü vorbereitet. Normalerweise mag ich Menüs die husch husch zubereitet sind, aber an Weihnachten darf es auch etwas spezieller sein. Gefeiert haben wir abends mit einem meiner Brüder.

 Zur Vorspeise gab es Feldsalat, dekoriert mit Randen-Sternen, Pizzateig-Sternen und Weihnachtskugeln (Apfelkugeln in Curry gekocht)

Als Hauptgang genossen wir Rotkohl, glasierte Marroni, Spätzli und Hirschfilet. Meinem Bruder sei Dank, er ist Jäger :-) . Das Fleisch war die Krönung des Abends. Noch selten habe ich ein so zartes Stück gegessen. Wir kamen fast nicht aus dem Schwärmen. 

Zum Dessert habe ich die Orangenroulade aus meinem Beitrag vom Februar gemacht. Die ist einfach der Hammer.

Nach dem Essen folgte die lang ersehnte Bescherung für die Kinder. Als Verpackung dienten wieder unsere Stoffsäckli und die Kartonanhänger vom letzten Jahr.

Da das Skigebiet und die Restaurants infolge Corona geschlossen sind, und auch die Läden an den Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben, habe ich mich auf ein paar geruhsame Tage mit den Kindern eingestellt. Den finanziellen Schaden für die lokalen Betriebe blendete ich an dieser Stelle aus. Die romantische Vorstellung von geruhsamen Festtagen und unverhofft freien Tagen, wurde gestern allerdings jäh zerstört. Ich vermute unten an der Bergstrecke steht ein Schild: Corona-freie-Zone, denn anders kann ich mir die Menschenmasse an sonnenhungrigen Touristen nicht erklären. Unser Dorf quoll aus allen Nähten. Autoschlangen reihten sich durch die Strassen, die Menschen tummelten sich beim Schlitteln und Spazieren wie Ameisen. Die Einheimischen sassen zu Hause und der Rest des Landes amüsierte sich im Schnee.

Ich denke ihr lest zwischen den Zeilen, dass mich die Situation leicht zermürbt. Ich kann die Massnahmen des Bundesrates absolut nachvollziehen und habe die Schliessung der lokalen Betriebe als Teil der Lösung angesehen, um das Gesundheitswesen zu entlasten. Nur scheinen diese Massnahmen einen beachtlichen Teil der Schweiz Bevölkerung nicht zu interessieren. 

Während des Lockdowns hatte ich tatsächlich die Illusion, die Welt könnte sich zum Besseren wenden. Weniger Egoismus, dafür mehr Empathie und Nächstenliebe. Aber das bleibt vermutlich ein Wunschtraum. Dafür wurden wir heute mit einem grandiosen Morgenrot belohnt.