Allerheiligen einmal anders

by - November 01, 2021


Als wir Kinder waren, gab es an Allerheiligen immer Fondue Chinoise, weil es der Geburtstag meines Vaters war. Nach seinem Tod mussten wir an diesem Tag immer sein Grab besuchen, zusammen mit Hunderten anderen Menschen. Ich fand es immer furchtbar. Die Trauer lag jeweils bleischwer über mir. Irgendwann, als ich Erwachsen war, ging ich an diesem Tag nicht mehr zum Grab.

Nach dem Tod unserer Mutter ging ich am 1. November wieder hin. Und wieder war sie da, diese Schwere, untermalt von Musik, Reden und ganz vielen Menschen. Für meine Seele wieder zu viel des Guten und Schweren.

Dieses Jahr haben wir die Schwiegereltern zum Essen eingeladen. Gelegenheit, endlich die neuen Leinenservietten, die ich im Sommer genäht habe, zu benützen. Das Herbstglas habe ich von einer Freundin bekommen und zusätzlich mit ein paar Eicheln aus dem Tessin bestückt. 


Ich mag das warme gelb der Servietten sehr. Ich denke sie werden auch an Weihnachten zum Einsatz kommen, zusammen mit Bienenwachskerzen. 




Aufs Grab habe ich ein selbstgemachtes Gesteck aus gesammelten Naturmaterialen gelegt. Eine Kerze zünde ich an, wenn mir danach ist. Erstmal zu Hause. Früher mussten wir an Allerheiligen zum Friedhof, weil es im Katholismus so gemacht wird. Weil die "anderen" reden würden, wenn man nicht hingeht. Egal ob man davor jeden Tag dort wäre. Heute finde ich, man muss gar nichts. Ausser auf sein Herz hören und dann hingehen, wenn einem danach ist. All die Erfahrungen mit dem Tod haben auch ihr Gutes. Irgendwann weiss man, was man nicht mehr will und man macht es so, wie es für einen stimmt und nicht so, wie es die andern sich vorstellen, dass es sein müsste. 


Ich wünsche euch eine schöne Woche.
 Liebe Grüsse
Paula

 

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5 Liebe Worte

  1. Liebe Paula

    Schön geschrieben...
    Komm gut durch den November🎈🤗🌺🌱!
    Liebe Gruess vo de Beatrix

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  2. Hallo Paula,
    genau, da muss jeder seinen eigenen Weg finden. Das Gesteck finde ich wunderbar, gefällt mir richtig gut und es passt zu Dir.
    Liebe Grüße
    Manu

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  3. Liebe Paula,
    Du hast das genau richtig entschieden.
    Es ist doch nicht wichtig, wann man auf den Friedhof geht.
    Man muss sich von diesen Regeln endlich mal frei machen.
    Wir gehen zum Friedhof, wenn mir danach ist. Wann ich es brauche. Da ist kein fester Termin im Kalender.
    Deine Servietten finde ich klasse, mit den Zapfen schaut das toll aus
    Lieben Gruß
    Nicole

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Herzlichen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast, ein paar liebe Worte da zu lassen.