Bärlauch und Buchtipp No2
Seit ich Ende Februar den ersten Bärlauch entdeckt habe, gibt es kein Halten mehr. Fast wöchentlich sammle ich irgendwelche Kräuter und probiere neue Zubereitungsarten aus. Natürlich nur Pflanzen die ich kenne, um giftige Verwechslungen auszuschliessen. Bärlauchblätter sammle ich bereits seit einigen Jahren. Knospen, Blüten und Samen habe ich aber immer stehen lassen. Lange hielt sich die Behauptung, diese seien giftig. Dem ist aber nicht so. Ganz im Gegenteil. Wenn die Knospen langsam ihre Köpfe ausstrecken, verlieren die Blätter an Intensität und Farbe. Dann weicht die Kraft der Pflanze in die kleinen knackigen Köpfe, welche sich im Anschluss in wunderschöne weisse essbare Blüten verwandeln. Nach den Blüten kommen die Samenstände und im Herbst kann man die Wurzeln ernten.
Bärlauch-Knospen
Bärlauch-Blüten
An dieser Stelle will ich euch ein weiteres Buch vorstellen, welches mein Universum an Wildkräuter-Wissen und AHA-Effekten in eine neue Spähre gehoben hat. Auf meiner Suche nach Gleichgesinnten, bin ich bei Instagram über den Account "Essbare Natur" von Martina Merz gestolpert. Im Lockdown 2020 hat Martina Merz mit Youtube Videos ihre Freundinnen auf ihre Wildkräuter-Reise mitgenommen. Bald gesellten sich dort tausende Leser*Innen und immer mehr Videos dazu. Das Buch ist sozusgen eine Erweiterung ihrer lehrreichen Videos. Martina Merz wurde das Wissen in die Wiege gelegt. Sie sucht und sammelt seit Kindertagen Wildpflanzen. Und ich bin immer wieder überrascht, aus welchen Pflanzen sie ganze Menüs zaubert.
Ihr Buch ist für mich eine wundervolle Bereicherung zu jenem von Rudi Beiser. Unterteilt in die Bereiche Sammeln, Bestimmen und Zubereiten, ist es ein Gesamtwerk zum Thema Wildkräuter, da die meisten anderen Bücher nur gewisse Themen beschreiben. Allerdings ist es kein Buch, dass man als Bettlektüre lesen kann. Dafür ist es viel zu schwer und zu gross. Darum nenne ich es gerne meine Wildlkräuter-Bibel. Aber mit über 100 Rezepten, Tipps und Anregungen, finde ich immer Neues, um meinen Wissensdurst über Wildkräuter zu stillen.
Im Buch findet man zudem unzählige QR-Codes, welche direkt zu den Videos von Martina Merz führen. Und es gibt einen Link, zum fast 40ig-seitigen PDF Dokument aller Pflanzenporträts, welche im Buch vorgestellt werden.
Folgende 60 Pflanzen werden beschrieben:
Ampferknöterich, Apfelrose, Breitwegerich, Brennnessel, Brunnenkresse, Bärlauch, Dirndl, Dost, Dürlitze, Wilder Feldsalat, Felsenbirne, Fichte, Giersch, Gundelrebe, Gundermann, Gänseblümchen, Gänsefüsse, Heckenrose, Hirtentäschel, Schwarzer Holunder, Hopfen, Hundsrose, Kartoffelrose, Klettenlabkraut, Knoblauchsrauke, Kohl-Kratzdistel, Kornelkirsche, wilde Kresse, Kuckusblume, Labkraut, Löwenzahn, Mädesüss, Malve, Melden, Nachtkerze, wilder Oregano, Pimpinelle, Sauerampfer, Schafgarbe, Scharbockskraut, Schaumkraut, Schlangenknöterich, Schlehdorn, Schlehe, Schwarzdorn, Sommerlinde, Spitzahorn, Spitzwegerich, Taubnesseln, Vogelmiere, Walderdbeere, Wegerich, Waldsauerklee, Wiesenbärenklau, Wiesenknopf, Wiesenknöterich, Wiesenlabkraut, Wiesenschaumkraut, Wintelinde und Wunderlauch.
Dank dem Buch habe ich gelernt, welche Lebensmittel und Zubereitungsarten die Wildkräuter perfekt ergänzen, damit es nicht zur bitteren Enttäuschung kommt. Darüber erzähle ich euch dann in einem neuen Beitrag noch etwas mehr.
Besonders fasziniert hat mich als erstes aber das knall grüne Bärlauchöl, zur Dekoration und Verfeinerung von Speisen. Ich war hin und weg von der Farbe. Und vom Geschmack sowieso.
Mein Salz kennt ihr vielleicht noch vom letzten Jahr. Neu habe ich noch eine Paste aus Blättern und Sonnenblumenöl gemacht. Dieses hält sich länger als Pesto, kann aber genauso verwendet werden. Zudem wird das Sonnenblumenöl im Gegensatz zu Olivenöl nicht fest im Kühlschrank. Auch dies ein Tipp aus den Videos von Martina Merz.
Ebenfalls neu ausprobiert habe ich Bärlauch-Kapern. Ui, die haben es in sich! Als scharfe Beilage werden wir sie zu Raclette oder kalten Platten geniessen.
Die Bärlauch-Paste brauche ich zum würzen von Saucen oder Tomaten-Pesto. Unglaublich fein schmeckt sie zusammen mit geschmolzenem Käse. Ein Teelöffel ins Cordon-Bleu oder in bisschen auf den Raclettkäse ... herrlich sage ich euch.
Zur Dekoration bieten sich Kräuter-Öle, Knospen und Blüten geradezu an. Sofern man den Knoblauchgeruch von Bärlauch mag. ;-)
(Bild oben) Wildkräuter-Ricotta-Nocken mit Gierschsalat und Wildblüten.
(Bild unten) Wildkräuter-Ernte, bestehend aus Kohldistel, Kerbel, Giersch/Geissfuss, Bärlauch-Blüten und roter Taubnessel.
Ich könnte an dieser Stelle noch endlos weiter erzählen. Aber das mache ich dann in einem neuen Beitrag. ;-)
Liebe Grüsse Paula
P.S. Enthält unbezahlte Werbung aus Begeisterung ;-)
3 Liebe Worte
Danke Paula, deine Wildkräuterbeiträge sind mega interessant! Liebe Gruess Claudia
AntwortenLöschenLiebe Paula,
AntwortenLöschenich bin richtig fasziniert !!! Bisher habe ich mich nur an die Blätter getraut - ich liebe die Butter und die Knödel. Da werde ich mein Spektrum erweitern!
Liebste Grüße
Gabi
Bärlauch war mir etwas verleidet, seit es im Frühling überall drin zu sein scheint: im Käse, in der Bratwurst, in den Teigwaren, als Pesto sowieso. Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal die knackigen 'Bömbelis', die sich nach der Blüte bilden probiert und war begeistert.
AntwortenLöschenHerzlichen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast, ein paar liebe Worte da zu lassen.