Necessaire ...
In der Schweiz nennen wir Kultur- und Kosmetiktaschen {Necessaire}. Was im Französichen so viel bedeutet wie notwendig. Ich musste allerdings 20 Jahre alt werden und für einen Sprachaufenthalt nach Frankreich reisen, um zu lernen, wie man diese Beutel in Deutschland nennt. :-) Ich erinnere mich, wie ich zu meiner deutschen Zimmergenossin sagte: "Könntest du mir bitte das Necessaire reichen?" "Das bitte was?" fragte sie mich entgeistert. "Das Necessaire." "Was bitte ist ein Necessaire?" fragte sie mich. Und ich antwortete leicht irritiert: "... na meine Tasche mit Zahnpasta ect." "Ach so, du meinst den Kulturbeutel! Sag das doch gleich.", und sie reichte mir mein Necessaire. "Kulturbeutel? Ihr nennt dieses Ding wirklich so?" Nun war ich es, die entgeistert klang. Und so fanden wir heraus, dass in unserem Schweizer Dialekt ziemlich viele Französische Bezeichnungen heimisch sind. Zum Beispiel Trottoire für Gehsteig. Oder Portemonnaie für Geldbeutel. Aber heute will ich euch mein Necessaire vorstellen. Wieder ein Recyclingprojekt. Denn mein Kulturbeutel war früher einmal eine Handtasche. Die Tasche war schon länger nicht mehr in Gebrauch, aber viel zu schade, um sie wegzuwerfen.
Also habe ich sie kurzerhand verkleinert, einen neuen Reissverschluss eingenäht und sie zu einem Beutel umfunktioniert.
So sah sie vorher aus ...
Dieses Upcycling hat bereits vor zwei Jahren stattgefunden. Aber irgendwie hat es der Beutel nie auf den Blog geschafft, obwohl er sich nicht verstecken muss, wie ich finde. Das Wachstuch ist zwar leicht gelblich geworden ist.
Passend habe ich noch einige kleinere Täschchen genäht.
Die Innenfächer der Handtasche konnte ich alle lassen wie sie waren. Sie sind perfekt um kleinere Dinge zu verstauen.
Bei Kosmetikprodukten schaue ich bereits seit Jahren auf Inhaltsstoffe und Verpackungen. Viele Produkte enthalten Mikroplastik oder andere eher schädliche als nützliche Inhaltsstoffe. Aber nicht überall wo Vegan, Bio oder was weiss ich für Versprechungen drauf stehen, kann man davon ausgehen, dass diese Produkte auch wirklich ohne schädliche Inhaltsstoffe für Mensch und/oder Umwelt sind. Bei Codecheck kann man seine Produkte (auch Lebensmittel) auf Inhaltsstoffe checken. Bei meiner aktuellen Zahnpasta bin ich wieder mal reingefallen. Sie ist nicht grundschlecht, aber auch nicht so super natürlich wie sie auf der Packung angepriesen wurde. Ich werde sie trotzdem zu Ende benützen, aber beim nächsten Mal wieder genauer hinschauen. Duschgel in Plastikflaschen und Rasierschaum in Aludosen habe ich schon vor ein paar Jahren aus dem Badezimmer verbannt. Mittlerweile gibt es einige kleine Anbieter, die ganz tolle Naturseifen herstellen. Und auch die Einwegrasierer habe ich vor längerer Zeit durch einen Rasierhobel ersetzt.
Den Beutel für mein Zahnputzset habe ich extra zum campen genäht. So muss ich nicht das ganze Necessaire zum Duschhaus schleppen, wenn ich nur noch die Zähne putzen muss.
Ein Beutel (aus alten Jeans) dient als Schutz für den Rasierhobel. Im Netzbeutel kann ich die Rasierseife super aufschäumen und anschliessend lufttrocknen lassen.
Ebenfalls mit dabei kleine auffüllbare Flaschen für Haarshampoo und Haarschaum.
Ein Dusch- und Liegetuch aus Baumwolle
Eine Glassprühflasche mit Deo, eine Duschseife mit Netzbeutel und ein Körperöl.
Waschbare Pads, nachgefülltes Tonic, sowie eine abgefüllte Gesichtscrème.
Sodeli ... Das wärs! Bald darf mein Beutel wieder mit uns auf eine Reise gehen. Wohin verrate ich wenn wir zurück sind. Vorher zeige ich euch noch ein paar herrliche Bilder von unseren Bergseen.
Habt es fein. Bis bald
Paula
1 Liebe Worte
Ja, den Begriff Kulturbeutel kenne ich durchaus hier in Deutschland, aber ich sage auch Necesssaire dazu. :-) Ist vermutlich regional verschieden oder je nachdem, wie man es von seinen Eltern her gelernt hat. Meine kamen aus dem Umkreis Hannover.
AntwortenLöschenHerzlichen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast, ein paar liebe Worte da zu lassen.