Die Freude am Nähen kam mir mit dem Verlust meiner Mutter im Frühjahr völlig abhanden. Wochenland stand meine Nähmaschine unberührt auf meinem Schreibtisch. Bis ich sie irgendwann ganz verstaut habe. An ihre Stelle traten das Bedürfnis wieder vermehrt zu lesen und zu schreiben. Als wir in die Ferien fuhren, war meine Tasche schwer mit Bücher beladen. Viele hundert Seiten habe ich seither verschlungen. Um dem Gewicht meines Gepäcks Abhilfe zu schaffen, kaufte ich aus einer Laune heraus einen eReader. Aber die Freude hielt nur kurz an. Beim Lesen fühlte es sich an, als würde etwas Totes in meiner Hand liegen. Das Rascheln der Seiten und das warme Gefühl eines Buchrückens in den Händen zu halten, fehlten mir sehr. Und so kam es, dass meine Nähmaschine wieder aus der Versenkung geholt wurde, um eine Hülle zu nähen. Ich suchte mir Stoffe, Bänder und Vlieseline heraus und entschied mich für einen Resten Amy Butler Stoff, den ich wie einen Schatz für ein besonderes Projekt gehütet hatte.
Das Gefühl eines Buches kann die Hülle zwar nicht ganz ersetzen, aber mittlerweile habe ich doch Freude bekommen, spannende Bücher auch in digitaler Form zu lesen. Die Bibliothek werde ich nach wie vor besuchen, genauso wie Buchläden, da sie einfach etwas Magisches auf mich ausüben. Geht euch das auch so? Auch Stoffläden und schöne Papeterien ziehen mich in den Bann.
Für den eReader habe ich mich im WWW bei einer Online Bibliothek angemeldet. Dort kann ich die Bücher für maximal drei Wochen ausleihen und dann "zurückgeben". Obschon der unsichtbare Vorgang des Ausleihens irgendwie suspekt ist. Aber das waren Handys in den Anfangszeiten auch. Meine Kinder fragten mich neulich, wie die Töne da rein und wieder rauskommen. Durch die Luft ??? Dem WWW sei Dank, dort findet man auf fast alles eine Antwort. ;-)
Liebe Grüsse Paula
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