Kreuz und quer durch Sardinien ...

by - November 03, 2018


Habt ihr Lust auf eine Reise kreuz und quer durch Sardinen? Ich nehme euch mit auf einen Streifzug in unberührte Natur, zu menschenleeren Stränden und sardischer Kultur.


Ende September habe ich euch ja bereits erzählt von meinem Fernweh. In Erinnerung an frühere Reisen sehnte ich mich nach einem Wiedersehen mit der italienischen Insel. Schon vor vielen Jahren hat sie mein Herz erobert. Als wir am 7.Oktober mit der Nachtfähre ab Genua ins Mittelmeer stachen, waren wir voller Vorfreude. Im Gepäck eine Portion Hoffnung auf sonniges Wetter. Aber wie das Leben so spielt, kam das Wetter anders als erwartet und selten so wie vorhergesagt. Gottlob hatten wir die Campingausrüstung dabei und uns nicht wie im letzten Jahr für eine Ferienwohnung entschieden. Wir waren flexibel unseren Aufenthaltsort dem Wetter anzupassen. Nach der Ankunft in Olbia reisten wir Richtung Norden auf einen Camping im Golf von Arzachena. Ein paar Tage später wollten wir an die Ostküste zum Klettern, entschieden uns aber wegen des Wetters für einen Abstecher an die Westküste. Während Teile des Südens von sintflutartigen Regenfällen, Überschwemmungen und Stürmen heimgesucht wurden, genossen wir oben im Westen herrlichstes Herbstwetter, traumhafte Sonnenuntergänge und fast Menschenleere Strände. 



Auf einem einfachen Camping, etwas ausserhalb von Bosa, verbrachten wir 3 Tage mit baden, schwimmen und lesen. Mein Mann erkundete die Umgebung mit dem Velo. Abends, wenn die Sonne sich blutrot im Meer verabschiedet hatte, breitete sich der Sternenhimmel magisch über uns aus. Inmitten wilder Natur durften wir Libellenschwärme, Nachtfalter und Fledermäuse beobachten und das Zirpen der Grillen vernehmen. Abgeschirmt von Kunstlicht, Handy- und Internetempfang luden sich unsere eigenen Batterien auf und weckten Lust auf weitere Abenteuer.


Die Kinder genossen den Sand und das Wasser. 



Nach den gemächlichen Tagen an der Westküste starteten wir einen weiteren Versuch Richtung Osten. Auf der Fahrt quer über die Insel, machten wir einen Abstecher nach Orgosolo. Der Ort im Herzen der Barbagia, inmitten hügeliger wilder Landschaft, lohnt sich vor allem wegen der Murales (Wandmalereien). Ich habe längst nicht alle fotografiert. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, beim Betrachten der Bilder, welche von früheren Kriegen, Bräuchen und der sardischen Kultur erzählen.  









Im Herbst finden in dieser Gegend verschiedene Herbstfeste statt. Unter dem Namen "Autunno in Barbagia" laden die Dörfer ein, ihre Traditionen und Bräuche kennen zu lernen. Umso schöner, dass das Herbstfest in Orgosolo bei unserem Besuch stattfand. Es gab Kunsthandwerk zu bestaunen und Leckereien wie Honig, Käse, Würste und Brot zu kaufen.




Anschliessend führte unsere Reise (endlich) an die Ostküste. Aber der Abstecher war nur von kurzer Dauer. Kaum hatten wir unser Lager aufgeschlagen und für einen Tag das Klettern genossen, meinte Petrus, er müsste seine Meinung in Sachen Wetter wieder ändern. Eine grosse Portion Regenschauer und keine Aussicht auf Besserung, veranlasste uns ein weiteres Mal, weiter zu ziehen. Zum dritten Mal quer über die Insel, wieder Richtung Norden.


Kaum angekommen in Marina die Sores, einem langen Küstenabschnitt nahe bei Porto Torres, entdeckten die Kinder die vielen Muscheln am Strand. Sohnemann konnte es kaum erwarten in den Wellen zu springen, während Papi so langsam aber sicher die Nase voll vom Reisen, neuen Orten und dem Strand hatte. Wie gerne hätte er die nächste Fähre gebucht, um nach Hause zu fahren. Aaaber… die Kinder und ich schickten uns ein weiteres Mal in die neuen Begebenheiten und genossen die Meeresluft und das süsse Nichtstun. Noch immer schlummerte der Traum der Ostküste in unseren Gemütern. Die Aussicht auf das beste Gelati, das tollste Restaurant, Cozze à la marinara UND natürlich die tollen Kletterfelsen.


Aber erst Mal wollten Muscheln bestaunt werden... :-)





Plastik gesammelt und sortiert werden... :-(



Fussspuren hinterlassen ...


und die Dünen erkundet werden...



… bevor es dann ein viertes Mal quer über die Insel ging. Noch einmal an die Ostküste nach Cala Gonone, an den Ort, der es mir schon vor vielen Jahren angetan hat mit seinem Charme. Wer im Sommer dort hin fährt, mag mir widersprechen, aber im Herbst hat das kleine Dorf, eingebettet in einem Kessel aus Felsen, mit seinen überaus zuvorkommenden und freundlichen Menschen etwas Liebliches.  



So genossen wir die letzten vier Tage beim Klettern, Baden und fein Essen. Und mit jedem dieser Tage schien auch Papi seinen Frieden mit diesen Ferien wieder zu finden. :-)







Vielleicht kennt ihr das, es gibt Orte, da hast du das Gefühl zu Hause zu sein.
Cala Gonone ist für mich so ein Ort.


Ich hätte nicht gedacht, dass sogar der Anblick eines Toiletten-, Abwasch- und Duschhauses dieses Gefühl auslösen könnte. :-)



Die zwei Wochen vergingen wie im Flug, angereichert mit vielen neuen Eindrücken.


Die Reise verlief nicht ganz wie geplant. Viel zu viele Autokilometer. Aber die verschiedenen Klimazonen der Insel bescherten uns Dank unserer Flexibilität eine Menge Sonne und Abenteuer. Ich komme wieder, wildes Sardinien, trotz Wetterkapriolen ;-)


Genua und das Festland begrüssten uns mit diesem Sonnenaufgang.


"Happy Home" hiess es dann mit Sonnenschein, im Gepäck süsse Clementinen als Andenken.

* * * * *
Uff, das war jetzt aber ein langer Rückblick. Ich hoffe er hat euch gefallen?
Liebe Grüsse Paula

* Werbung (unbezahlt), da Ortsnennung, -Erkennung u. Verlinkung

You May Also Like

3 Liebe Worte

  1. Liebe Paula,
    richtig abenteuerlich klingt eure Tour kreuz und quer durch Sardinien und am Ende meinte es der Wettergott ja auch gut mit euch!
    Die Wandmalereien sind super und auch sonst hast du schöne Bilder mitgebracht aus dem Süden!
    Ganz liebe Sonntagsgrüße von
    Kristin

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Paula, wir waren Mitte bis Ende September auch zum wiederholten Male auf Sardinien. Diesmal im Süden in Pula (bei Cagliari). Cagliari kann man sich sparen, das ist schmutzig und stinkt, nicht wirklich schön. Wir hatten unheimlich Glück mit dem Wetter, haben die letzten beiden guten Wochen erwischt.
    Zum Glück konntet ihr dem Wetter etwas davon fahren und eure Zeit noch genießen.
    Liebe Grüße
    Melanie

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Paula,
    Orgosolo :-)))) im Herbst! Wunderbar! Das Dorf ist doch sowas von sehenswert!
    Der Herbstmarkt war bestimmt auch toll!
    Wir haben uns ja auch in Sardinien verliebt und sind gerade schon wieder am Buchen ;-)
    Nächstes Jahr werden wir aber mal den Norden erkunden.
    Danke für deine tollen Bilder!
    Ganz liebe Grüße
    Melanie

    AntwortenLöschen

Herzlichen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast, ein paar liebe Worte da zu lassen.