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Paula's Haus


 Der März bescherte uns Wettermässig allerlei. Leider nicht den ersehnten grossen Schneefall. Immer mal wieder ein bisschen.


Die Tage wurden länger, aber nur teilweise wärmer. 


Durch die Zeit Umstellung letzte Nacht, blinzelte die Sonne heute Morgen etwas später über die Berge. Dafür ist mein 12tel Blick Ende März abends von Sonne beschienen, nachdem er Ende Januar bereits eingedunkelt war.



Wie ihr seht, ist der Schnee jetzt weg, obschon er an vielen Stellen im Tal noch anzutreffen ist. Im Skigebiet herrscht noch tiefster Winter und ich werde bestimmt noch einmal ein paar Kurven im Schnee ziehen. Aber hier unten freue ich mich darauf, wenn es hoffentlich bald grün wird. Aber aus Erfahrung wissen wir hier auf 1000 Meter über Meer, dass auch der April noch Schneefall mit sich bringen kann. Wir sind gespannt. Meinen Ausblick, den ich im Moment wenig spektakulär finde,  schicke ich wieder zu Eva und ihrer Sammlung.

Ich wünsche euch einen schönen Abend und einen guten Start in die neue Woche. Bei mir gibt es morgen wieder eine Kurzgeschichte und eins kann ich euch verraten, sie ist lustig. ;-)
Liebe Grüsse
Paula



März 31, 2019 11 Liebe Worte



Innenhof
Sie sass bequem in ihrem alten Sessel und schaute verträumt in den Garten. Gerbera, Margeriten und Rosen blühten um die Wette. Bienen summten durch die Luft und labten sich am Nektar der Blumenpracht. Ein Zitronenfalterpaar tanzte im Sonnenlicht. Sie stand auf, ging nach draussen und tänzelte Barfuss über das feuchte Gras, als sie auf einmal von einer leichten Brise erfasst und in die Luft gehoben wurde. Frei wie ein Vogel gleitete sie über die Felder Richtung See, wo sie an einem einsamen Plätzchen wieder sanft auf dem Boden aufsetzte. Die Luft war geschwängert von der Wärme der Sommers. Ein idealer Tag, um ein Bad zu nehmen. Sie zog sich aus und tauchte ein, ins kühle Nass des Sees. Schwerelos liess sie sich auf dem Wasser treiben und schaute in den wolkenlosen Himmel. 
Oma! Oma! Sie vernahm eine Kinderstimme und öffnete leicht benommen die Augen. Es war Moritz, ihr Enkel, der nach ihr gerufen hatte. "Oma, wo warst du? Du warst ja völlig abwesend." "Ich war in meinem Innenhof, mein Lieber." entgegnete Ingrid ihrem Enkel geheimnisvoll. "Innenhof? Oma, du sitzt im Sessel zu Hause. Und hier gibt es weit und breit keinen Innenhof." erklärte Moritz altklug. "Doch, hier drin." gab Ingrid lächelnd zur Antwort und zeigte mit der rechten Hand auf ihre Brust. "Er ist hier drin, in mir. Und ich kann ihn besuchen, wann immer mir danach ist." "Echt jetzt?" Moritz schaute seine Oma verwundert an. "Ja echt jetzt. Jeder Mensch hat in sich einen Ort, ich nenne ihn Innenhof, den du dir so bunt und fröhlich malen kannst, wie es dir gefällt. Du kannst dir das Meer vorstellen, die Berge, schöne Musik, eine Sandburg, egal was. Und du kannst diesen Ort besuchen, wann immer dir danach ist." "Cool! Habe ich diesen Innenhof auch in mir drin?" "Ja du hast ihn auch." "Und Mama und Papa?" "Ja, die haben ihn auch. Nur leider vergessen die grossen Leute manchmal, dass sie diesen Ort haben. Sie schauen andauernd auf ihre Handys oder Computer, anstatt zwischendurch mal diesen Innenhof zu besuchen. Aber das Gute daran ist, auch wenn wir diesen Innenhof für eine Weile vergessen, bleibt er für immer dort. Wir müssen uns nur wieder daran erinnern. Und wir können ihn jederzeit wieder besuchen und mit neuen Träumen füllen, egal wie lange wir fortgeblieben sind." Moritz schaute in die leuchtenden Augen seiner Oma und spürte, dass sie ihm soeben ein grosses Geheimnis anvertraut hatte. Er nahm sich fest vor, es nie zu vergessen. 

* * * * *

Inspiriert hat mich für diese Geschichte das Kinderbuch Anne und Pfirsich, welches ich vor einigen Jahren entdeckt habe. Ich finde es nach wie vor eines der schönsten Bücher die es gibt.

 Ich wünsche euch eine schöne Woche, auf dass ihr alle die Zeit und Musse findet, diesen besonderen Ort in euch ab und zu zu besuchen und ihn ja nicht zu vergessen. 

Liebe Grüsse Paula

*Unbezahlte Werbung da Namensnennung


Und hier meine Schreibthemen im April


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März 25, 2019 4 Liebe Worte

Heute ist Welt-Glücks-Tag

Bist DU glücklich?
Was ist Glück?

Für mich ist Glück

gesund zu sein
hier leben zu dürfen
mit meinen Händen etwas zu werkeln
meine Familie
meine Freunde
meine Arbeit
meine Leidenschaften
 andere zu beschenken
und die Natur mit all ihrer Vielfalt an
Blumen, Tieren, Bergen, Tälern, Felder,
Flüsse und Seen.

Das Bewusst-sein
und die Dankbarkeit
 für all diese Dinge
machen mich glücklich.

Und wenn die Tage mal grau in grau sind
nichts so läuft, wie ich es mir vorstelle,
habe ich immer die Möglichkeit
nach diesen kleinen Glücksmomenten Ausschau zu halten.

* * * * *

Es gibt einen Text, der mich seit Jahren begleitet, dessen Worte für mich das ausdrücken, was Glück bedeutet. Und erst letztes Jahr habe herausgefunden, dass dieser Text von Heinz Schenk ist und eigentlich ein Liedtext ist. Aber lest und hört selbst.

Es ist alles nur geliehen,
hier auf dieser schönen Welt;
es ist alles nur geliehen,
aller Reichtum, alles Geld;
es ist alles nur geliehen,

jede Stunde voller Glück,

musst Du eines Tages gehen,
lässt Du alles hier zurück.

Man sieht tausend schöne Dinge,
und man wünscht sich dies und das;
nur was gut ist und was teuer
macht den Menschen sehr oft Spaß.

Jeder möchte mehr besitzen,

zahlt er auch sehr viel dafür,
keinem kann es etwas nützen;
es bleibt alles einmal hier.

Jeder hat oft das Bestreben,

etwas Besseres zu sein,
schafft und rafft das ganze Leben,
doch was bringt es ihm schon ein?

Alle Güter dieser Erde,

die das Schicksal Dir verehrt,
sind Dir nur auf Zeit gegeben
und auf Dauer gar nichts wert.

Darum lebt doch Euer Leben,

freut Euch neu auf jeden Tag,
wer weiß auf unsrer Erdenkugel,
was der Morgen bringen mag?

Freut Euch auch an kleinen Dingen,
nicht nur an Besitz und Geld,
es ist alles nur geliehen,
hier auf dieser schönen Welt.



Ich wünsche euch einen wunderschönen und glücklichen Tag.

Liebe Grüsse Paula


Und hier noch eins von Stephan Eicher (schweizerdeutsch)



*Enthält unbezahlte Werbung


März 20, 2019 4 Liebe Worte

Hey ihr Lieben. Heute gibt es wieder mal eine wahre Geschichte. Eine Episode aus meinem Leben, in der ich auch aufgebrochen bin, zu meinem ersten grossen Abenteuer. 



Zum ersten Mal
29.8.1993. Liebes Tagebuch, ich bin ja so etwas von aufgeregt. Ich sitze in einem SBB Zug nach Genf und unternehme meine erste grosse Reise. Alleine, ohne Familie oder Freunde. Ich fühle mich sehr Erwachsen, obwohl ich erst im Februar Volljährig werde. Und frei. Frei wie ein Vogel. Vier Monate ohne meine nervenden Brüder liegen vor mir. Juhee! Mein Ziel heisst Cannes. Cannes, wenn ich dieses Wort auf der Zunge zergehen lassen, komme ich ins Schwärmen. Ich denke ans Meer, Palmen, Sonne, Wärme und Filmstars. Ich werde das erste Mal in meinem Leben das Meer sehen. Wie es wohl aussieht und riecht? Vielleicht werde ich ja sogar Kevin Costner oder Julia Roberts sehen. Das Filmfestival fand zwar im Mai statt, aber man weiss ja nie. Träumen kann man ja. 
Im Moment kribbelt es heftig in meinem Bauch, denn ich werde nicht nur zum ersten Mal das Meer sehen, sondern auch das erste Mal fliegen. Mit einem richtigen Flugzeug. Dabei habe ich noch nicht mal ein Flugticket. Dieses wartet, so hoffe ich, am Bahnhof Genf auf mich. Zusammen mit einer unbekannten Frau, die das Ticket für mich gekauft hat. Ich habe sie über die Buchungsstelle der Sprachschule kennen gelernt. Ich habe dort angerufen und nachgefragt, ob sie mir ein paar Namen von anderen Schweizern angeben könnten, die ebenfalls das Collège in Cannes besuchen werden. So habe ich Ariane kennen gelernt. Das heisst, ich kenne sie ja nicht wirklich, wir haben nur ein zwei Mal telefoniert. Ich habe sie gefragt, ob sie Lust hätte, mit mir nach Frankreich zu reisen, damit ich nicht alleine für zwölf Stunden im Zug sitzen muss. Sie erzählte mir dann, dass sie nicht mit dem Zug, sondern mit dem Flugzeug nach Nizza reisen werde und von dort mit einem Bus nach Cannes. Ich solle doch mitkommen. Das überstieg erstmal meine Vorstellungskraft. Wo bucht man denn so einen Flug und was kostet das überhaupt? Sie bot mir an, ihr Vater könnte im Reisebüro einen zweiten Platz für mich reservieren. Mutig sagte ich zu und überwies ihnen das Geld. Dreihundert Franken hat das Ticket gekostet.
Tja und nun sitze ich hier in diesem ratternden Zug und warte gebannt auf die Ankunft in Genf.  Was mache ich, wenn diese Ariane nicht dort steht oder wenn ich sie nicht finde? Ach, daran will ich lieber nicht denken.

30.8.1993. Liebes Tagebuch. Ich habe es geschafft. Ich habe mein Ziel erreicht. Ariane stand mit ihrem Vater am Bahnsteig in Genf, in der Hand ein Stück Karton, auf dem mein Name geschrieben war. Du glaubst nicht, wie erleichtert ich war, sie dort zu sehen. Vor Aufregung habe ich Ariane den ganzen Flug über vollgequatscht und dabei vergessen meinen Lunch zu essen. Aber jetzt bin ich hier, an der Côte d'Azur. Das Meer habe ich bereits gesehen. Diese Weite ist ja unglaublich. Vom Strand erzähle ich dir aber lieber nicht zu viel. Nix mit Palmen. Und die angrenzende Strasse, an der ständig Autos vorbeidüsen, lasse ich auch lieber unerwähnt. Aber das Collège ist toll. Und ich bin gespannt, was ich hier alles lernen und erleben werde. Nun muss ich mich aber erst Mal schlau machen, wo sich die Telefone befinden und mir Kleingeld besorgen, um zu Hause Bescheid zu geben, dass ich gut angekommen bin.


* * * * *

Es ist doch irgendwie verrückt, wie sich die Zeit verändert hat. Heute bucht man einen Flug für ein paar läppische Franken im Internet, gibt per Whatts app im Stundentakt Bescheid, wo man sich gerade befindet, oder dass man ein paar Minuten später kommen wird. Telefonzellen sind Geschichte und man muss nicht mehr befürchten, der Anruf könnte abrupt enden, weil der gierige Münzzähler bereits alles Kleingeld verschluckt hat. Man braucht auch nicht nach Namen und Telefonnummern von fremden Menschen zu fragen, denn die würde man wegen des Datenschutzes niemals bekommen. Und es hätte wohl kaum jemand den Mut, einer wildfremden Person dreihundert Franken zu überweisen und darauf zu hoffen, dass dieser Mensch mit einem Flugticket am Bahnhof warten wird. In Anbetracht all dieser Veränderungen, erfüllt es mich mit Stolz, dass ich diese erste grosse Reise so abenteuerlich und alleine geschafft habe. Kevin Costner und Julia Roberts habe ich natürlich nicht getroffen, obschon ich das in meiner jugendlichen Naivität im Ernst gehofft hatte. Träumen kann man ja. Aber ich habe mir damals in einem Fotogeschäft in Cannes ein überteuertes Foto von Kevin Costner gekauft, es über lange Zeit über meinem Bett aufgehängt und mir eingebildet, ich sei ihm tatsächlich begegnet. :-) Träumen kann man ja. ;-)

 Ich wünsche euch eine schöne Woche.

Liebe Grüsse Paula


*Werbung unbezahlt da Orts- und Namensnennung

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März 18, 2019 2 Liebe Worte
Liebe BlogleserInnen

Vielen herzlichen Dank für eure lieben Worte zu meinem letzten Beitrag. Es ist ein bisschen wie Achterbahn fahren. Die Gefühle gehen rauf und runter. Alle Erinnerungen wieder da, als wärs erst passiert. Dazwischen gab es aber auch freudige Anlässe, für die ich die letzten Wochen einiges genäht habe.

Meine Cousine feierte ihren 40. Geburtstag und lud zu einem ausgiebigen Apero ein. Da kam mir eine unbenützte Tischbombe von Silvester gerade recht, um darin ein Picknicksäckli zu verstecken. Einige Dinge habe ich aus der Tischbombe entfernt und dafür gestanzte Konfettistücke zusammen mit dem Stoffbeutel eingefüllt. Im Stoffbeutel versteckte ich Gutscheine für einen Wunsch nach Wahl. Aussen habe ich das Kartonrohr mit Papier verziert. Weitere Tischbomben Ideen findet ihr hier. Früher habe ich dafür leere Tischbomben gekauft. Ich weiss aber nicht, ob es solche noch gibt.




Für die Geburtstagsparty eines Schulfreundes von unserem Sohn entstanden ebenfalls Stoffbeutel. Der Kleine ist ein leidenschaftlicher Pilzsammler und hat uns schon mehrfach von seinen Streifzügen durch den Wald vorgeschwärmt. Dafür bekam er von uns einen Beutel zum Sammeln der Pilze und ebenfalls einen Picknickbeutel. Da er nicht nur ein Pilzfan, sondern auch ein Wildtier Fan ist, musste nach Sohnemanns Anweisung auch noch eine Gämse auf den Beutel. Eine Anleitung zum Applizieren findet ihr hier



Als weiteres Geschenk entstand zur Geburt von Zwillingen ein Set aus verschiedenen Aromakissen mit abziehbaren waschbaren Stoffbezügen. Dazu verschenkten wir noch ein hübsches Zwergen Memory.



Und da noch weitere Geburtstage anstehen, rattert die Maschine sicher weiter.

Liebe Grüsse Paula
März 14, 2019 5 Liebe Worte

Alles zum ersten Mal
ohne Dich

Ostern
 Geburtstage
Zugreisen
Nationalfeiertag
Herbstmarkt
Samichlaus
Weihnachten
Fasnacht
Grositage
und ganz viele Dinge dazwischen

Ohne Dich

Das Leben zieht einfach weiter
ohne Dich

Überall Spuren
deines Lebens

Gedanken
Bilder
und Augenblicke

Ist es möglich
dass bereits ein Jahr
vorbeigezogen ist?
Ohne Dich?

Ja sagt der Kopf
Nein sagt das Herz

Es fühlt sich an wie gestern
als wir erfahren haben
dass du gehen musst
für immer

Plötzlich
unverhofft
Abschied zu nehmen
im Wissen
es ist das letzte Mal

Keine Worte mehr
kein Lachen mehr
keine Geburtstage mehr
keine Zeit mehr
mit Dir

Wir denken an deine Kraft
deine Energie
und versuchen
das Leben zu meistern

Ohne Dich
mit Dir
in unseren Herzen

* * * * *

Manchmal geschehen Dinge
die können wir mit dem Verstand nicht fassen.
Wir können nur versuchen
sie mit dem Herz zu akzeptieren.
Wir müssen ziehen lassen,
was gehen muss,
um Platz zu machen,
was an schönen Erinnerungen
bleiben wird.

In liebevoller Erinnerung an meine Mama,
deren Körper vor einem Jahr unverhofft verzagt hat,
deren Liebe und Geist in unseren Herzen weiterlebt.

Liebe Grüsse zum Himmel
Paula

März 13, 2019 14 Liebe Worte



Begraben
Sebi schreitet gemächlich über den Friedhof, Schaufel und Pickel trägt er auf der Schulter. Es ist eisig kalt, das Thermometer stieg seit Tagen nicht über die Nullgradgrenze. Er soll auf dem mittleren Friedhofboden ein Grab ausheben. Warum können sich die Leute nicht warme Tage zum Sterben aussuchen, im Frühling, wenn der Schnee weggeschmolzen ist und die Sonne ihre wärmenden Strahlen aussendet? Aber er will nicht jammern. Eigentlich mag er seinen Beruf als Totengräber. Er arbeitet gerne mit den Händen, mag die Ruhe und den Frieden hier. Keiner der ihm dreinredet. Totenstille. Meistens jedenfalls. Aber er hasst die Kälte. Vor einer Woche ist ein Freund von ihm verstorben, Jakob Vonbühl. Er hatte sein Grab schon zu Lebzeiten reserviert. Ein Urnengemeinschaftsgrab, mit einer Grabesruhe von 20 Jahren. Danach würde sich sowieso niemand mehr für ihn interessieren, hatte er gemeint. So ist es meistens. In den ersten Monaten kommen die Angehörigen fast täglich, dann wöchentlich, dann alle paar Monate und später nur noch an Allerheiligen. Irgendwann bleiben sie ganz weg. Es ist ein Kommen und Gehen. Erst kommen sie als Trauernde, später als Verstorbene.
Sebi will später nicht hier begraben werden. Sein Wunsch ist es, einmal als Asche auf seinem Lieblingsberg verstreut zu werden. Im Geist mit den Adlern um die Wette zu fliegen. Sich tragen zu lassen und über das Tal zu gleiten. So wie die Gleitschirmpiloten.
"Na, träumst du wieder?" vernimmt er eine fröhliche Stimme. Obschon er niemanden sehen kann, ist ihm die Stimme bekannt. Es ist José, die Friedhofsseele. Sie besucht ihn dann und wann, wenn er alleine ist und behelligt ihn mit Fragen. "Begräbst du wieder ein paar Träume Sebi?", fragt José belustigt. "Halt die Klappe. Ich bin nicht in der Stimmung Witze zu reissen." Kann José denn nicht verstehen, wie ihm zumute ist?
"Schlecht gelaunt?" hakt José nach.
"Ja", entgegnet Sebi scharf und hofft, dass José verschwinden wird. Aber daran denkt die Friedhofsseele nicht im geringsten. Sie weiss, dass gerade die schlechten Tage die Besten sind, um Sebi an seine Träume zu erinnern. "Was wird denn heute begraben? Der Traum, der grossen Liebe zu sagen, wie sehr man sie all die Jahre verehrt hat? Und der Traum als Gärtner zu arbeiten?" "Was weisst du schon?", fragt Sebi traurig. "Einiges", entgegnet José. "Du weisst doch, Eugen da vorne, in der ersten Reihe links, er träumte sein Leben lang vom Auswandern. Aber er hat es nie gewagt. Und Emma, da oben rechts, sie träumte immer davon einen Beruf zu erlernen und ihr eigenes Geld zu verdienen. Statt dessen hat sie ihr Leben lang ihrem alkoholsüchtigen Mann gedient. Und Trudi, ein paar Reihen neben Eugen, die immer vom Bergsteigen träumte, sich aber nie über einen Wanderweg hinausgetraut hat." Josés Aufzählungen gehen endlos weiter. Sebi hört nur halbherzig hin. Was interessieren ihn die Träume von Toten. Er ist für seine Träume sowieso zu alt. Delta fliegen, dass war einmal sein Traum gewesen. Und Schwyzerörgeli spielen, aber … "Ach wer interessiert sich schon für Träume?" Sebi schlägt seinen Pickel energisch in den harten Boden. "Hallo Sebi. Alles in Ordnung bei dir?". Sebi schreckt hoch. Ein paar Reihen weiter steht der Friedhofsverwalter, Herr Leblos und schaut ihn verwundert an. Sebi hat ihn nicht bemerkt. "Ja, ja, alles in Ordnung. Der Boden ist nur so sehr gefroren, dass ich die Schaufel nicht rein kriege." "Ach so.",  Herr Leblos schlendert mit zwei traurig blickenden Frauen weiter über den Friedhof, vermutlich auf der Suche nach einem geeigneten Grab. Sebi schaut sich um und entdeckt bei der Totenkappelle ein einfach gekleidetes Weiblein. Sie reckt den Hals, um zu sehen, wer da mit dem Friedhofverwalter durch die Grabreihen geht. Die alte Berta. War ja klar, dass sie heute hier herumstreichen wird. Sie ist oft auf dem Friedhof unterwegs, stets bemüht einen neutralen Gesichtsausdruck zu wahren. Aber Sebi kennt Berta schon lange und amüsiert sich im Geheimen über ihr neugieriges Wesen. Im Dorf heisst es dann: "Hast du gehört...", während hinter vorgehaltener Hand der neuste Tratsch ausgetauscht wird. Gewissheit bieten in solchen Fällen nur die Aushänge im Gemeindehaus. Was Berta wohl für Träume hat? 
Sebi macht sich weiter an die Arbeit. Auch wenn ihn die Friedhofsseele jedes Mal nervt, wenn sie ihn mit ihren Fragen belästigt, lassen ihn die Fragen nach seinen eigenen Träumen nie ganz los. Sie begleiteten ihn eine Weile, bis er sie wieder weit hinten in seinen Gedanken verdrängt hat und insgeheim hofft, dass sie sich nicht mehr bemerkbar machen.  

* * * * *
Ich erinnere mich noch gut, wie wir selbst vor einem Jahr mit dem Friedhofsverwalter zwischen den Grabreihen standen und darüber entscheiden mussten, welches Grab wir möchten. Reihengrab? Einzelgrab? Familiengrab? Urnengemeinschaftsgrab? Grabesruhe für 20 Jahre oder 30 Jahre? Nach Norden gerichtet oder nach Süden gerichtet? Alles schien so surreal. Tut es immer noch. Diese Woche jährt sich der Todestag meiner Mutter zum ersten Mal.  Und wie so oft im Leben, wenn etwas Schreckliches passiert ist, hat mich dieses Erlebnis inne halten lassen und mich daran erinnert, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Und mit ihm unsere Träume. Darum kann ich euch nur ans Herz legen, lebt eure Träume. 

Liebe Grüsse Paula


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März 11, 2019 4 Liebe Worte

Auf meinem Weg, unser Leben nachhaltiger zu gestalten, bin ich an Weihnachten zur Überzeugung gekommen, dass es mit dem Verpackungsmüll der Geschenke nicht mehr so weiter gehen kann. Jedes Jahr haben wir Berge von Papier, die nach einmaligem Gebrauch im Abfall oder in der Papiersammlung landen. Ein paar spare ich zwar jeweils auf zum Basteln, aber es bleibt trotzdem ein grosser Rest. So entstanden letzte Woche einige Stofftaschen, die ich in Zukunft anstelle von Geschenkpapier benützen werde. Ich werde die Beschenkten darauf hinweisen, dass sie sie doch wieder verwenden sollen. Einige der schlichten Taschen habe ich mit selbstgemachten Stempeln bedruckt. Entstanden ist unter anderem ein frühlingshafter Fahrrad-Stempel. Und was soll ich sagen, ich bin einfach verliebt in das schöne Stück. Ich habe normale Stempelfarbe benützt und die Motive mit Zwischenpapier kurz auf der heissesten Stufe gebügelt. Der Fahrradstempel enstand wieder mit Hilfe einer Druckvorlage. Ich gebe zu, es war eine Sisyphusarbeit, die feinen Striche zu schnitzen, aber das Ergebnis lässt sich sehen.


Aus den Stoffresten entstanden noch ein paar besondere Grusskarten. Der kleine Vogel wird mich wohl das ganze Jahr begleiten. Er passt überall, findet ihr nicht?


Und mein Wundertüten Stempel kam auch wieder einmal zum Einsatz.







Na was meint ihr? Sind sie nicht wunderschön, diese nachhaltigen Geschenktüten? 

Liebe Grüsse Paula
März 07, 2019 11 Liebe Worte

Da die Stempel zur Herzpost viel postives Feedback brachten, will ich euch gerne zeigen, wie man Stempel selber schnitzt. 

Um ein geeignetes Motiv zu erhalten, gibt es einen kleinen Trick. Denn schnitzen ist für viele sicher einfacher, als ein gewünschtes Motiv zu zeichnen. Ihr sucht euch auf google unter dem Begriff Clipart schwarz weiss Schwein (oder was ihr gerne möchtet als Motiv) ein passendes Bild. Dafür klickt ihr dort auf Bilder. Dann kopiert ihr das gewünschte Bild mit der rechten Maustaste, fügt es in Word ein und druckt die Datei aus. Ich habe gleich mehrere Motive auf ein Blatt gedruckt, um Papier zu sparen. Allenfalls müsst ihr das Motiv noch verkleinern in Word.

 Zum Schnitzen von Stempeln braucht ihr folgende Artikel:

  • Blaue Vinylplatten (Es gibt auch weisse, aber die taugen nichts. Sie sind viel zu weich)
  • Linolschnitt Werkzeug / Linolmesser
  • Bleistift
  • Schneidematte


Als erstes schneidet ihr eines der Bilder aus und legt es mit der bedruckten Seite nach unten auf ein Stück Vinyl. Ich habe hier Resten der Platte verwendet. Dann reibt ihr mit dem Finger ein paar mal darüber und nehmt das Papier wieder weg. Wer noch nie Stempel geschnitzt hat, sollte sich etwas Einfaches, nicht zu Filigranes aussuchen für den Anfang. Wenn das Motiv teilweise ungenau auf der Vinylplatte ist, könnt ihr es mit Bleistift nachziehen. Natürlich kann man auch selber Motive auf die Platte zeichnen. Die Motive  müssen spiegelverkehrt auf dem Block sein, insbesondere Schriften.


Dann kann es losgehen mit Schnitzen. Ich nehme als erstes immer den schmalsten Aufsatz. Das Messer vorsichtig in die Platte drücken und vorwärts schieben. Bei Rundungen geht es  einfacher, wenn ihr den Block dreht und das Messer mitgleiten lässt. Probiert es einfach aus. Es braucht ein bisschen Übung, aber wenn man den Dreh raus hat, hat Stempel schnitzen Suchtpotenzial. ;-)


Zum Schluss das Motiv noch mit dem flachen Messer ausschneiden. Damit die Stempel beim Drucken besser in der Hand liegen, klebe ich die Stempelplatten manchmal auf Holzrondellen oder Korkzapfen, je nach Grösse der Stempel.


Die nächsten Tage zeige ich euch noch ein anderes Motiv, welches hier entstanden ist und was ich damit bestempelt habe. Ihr werdet begeistert sein ;-)

Liebe Grüsse Paula

* Werbung (unbezahlt), da Ortsnennung, -Erkennung u. Verlinkung

März 05, 2019 7 Liebe Worte
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PAULA'S HAUS


Willkommen in meinem Blog.  Ich bin Paula, eine kreative und Naturverbundene Mama aus der Zentralschweiz. Meine Tage haben selten genug Stunden, um all meine Visionen und Ideen umzusetzen. Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen und Stöbern.


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